Jede Armee versorgt ihre Soldaten mit kleinen Verpflegungspaketen, die einem Soldaten für mindestens einen Tag genügen sollen, falls keine reguläre Verpflegung durch eine Feldküche oder Kantine möglich ist. Bei der Bundeswehr heißen diese Einmannpackung oder kurz EPa. Es handelt sich um sofort verzehrbare Nahrung, ähnlich einem handelsüblichen Fertiggericht, die außer dem Erwärmen nicht extra aufbearbeitet werden muss und auch kalt gegessen werden kann.
Die einzelnen Rationen unterscheiden sich in Umfang und Zubereitungsverfahren und orientieren sich am Geschmacksempfinden des jeweiligen Landes. Allen gemein ist, dass sowohl auf unterschiedliche Essgewohnheiten (vegetarischer Inhalt) sowie Glaubensrichtungen (Ausführungen ohne Schweine-/Rindfleisch) Rücksicht genommen wird und einige Menüs regelmäßig gegen neue getauscht werden. Die einzelnen Bestandteile sind meistens handelsübliche Produkte (zum Beispiel Dosenwurst), teils in angepassten Verpackungen. Durch die Verwendung dieser Produkte wird eine erhebliche Kostensenkung erreicht.
Die Haltbarkeit solcher Pakete hängt stark von der jeweiligen Lagerung ab. Die Bundeswehr gibt die Haltbarkeit (Verbrauchszeit) mit 3,5 Jahren an. Jedoch lässt sich die Haltbarkeit erheblich verlängern, wenn die Pakete bei niedrigeren Temperaturen (zum Beispiel gefroren) gelagert werden. In der Truppe wird von einer Haltbarkeit von bis zu 25 Jahren gesprochen.
Für den Inhalt der EPa ist das Verpflegungsamt der Bundeswehr zuständig. Während des kalten Kriegs wurden vier Sorten der EPa eingelagert, kurz nach der Wiedervereinigung wurde die Vorratshaltung abgeschafft. Mit der Teilnahme Deutschlands an diversen Auslandseinsätzen wurde es wieder nötig, EPa zu lagern. Seither sind folgende Typen in Benutzung:
Typ I:
- Fertiggericht 1: Linsen mit Würstchen 300 g
- Fertiggericht 2: Italienisches Nudelgericht 300 g
- Zwischenmahlzeit: Fruchtreis 150 g
Zwischenzeitlich wurde eines der Gerichte auch durch „Indische Reispfanne“ ersetzt.
Typ II:
- Fertiggericht 1: Gulasch mit Kartoffeln 300 g
- Fertiggericht 2a: Ćevapčići mit Reis und Gemüse 300 g
- Fertiggericht 2b: Ravioli in Champignonsoße 300 g
- Zwischenmahlzeit: Obstsalat 150 g
Entweder Fertiggericht 1 mit 2a oder 2b kombiniert, oder 2a und 2b zusammen.
Typ III:
- Fertiggericht 1: Hamburger in Tomatensauce 300 g
- Fertiggericht 2: Gemüsepfanne mit Tofu 300 g
Die Gemüsepfanne wurde mittlerweile von einem südamerikanischen Gemüsechili abgelöst.
- Zwischenmahlzeit: Grießbrei mit Obst 150 g
Typ IV:
- Fertiggericht 1: Schweinefleisch mit grünen Bohnen und Kartoffeln 300 g
- Fertiggericht 2: Gulasch mit Kartoffeln 300 g
Sonstiger Inhalt:
Der sonstige Inhalt, auf dem Bild zu erkennen, ist immer gleich und lässt sich gegenseitig ergänzen (zum Beispiel Schokolade über Obstsalat, Schmelzkäse über Nudeln oder ähnliches).
- Dosenbrot
- Hartkekse
- Wurst
- Streichkäse
- Konfitüre
- Zartbitterschokolade
- Kaugummi
- Tee-Extrakt
- Kaffee-Extrakt
- Kaltgetränkepulver
- Zucker
- Speisesalz
- Kaffeeweißer
- Wasserentkeimungstabletten (nicht mehr in allen Packungen enthalten, die Chlortabletten wurden aus gesundheitlichen Gründen entfernt)
- Streichhölzer
- Erfrischungstuch
- Mehrzweckpapier (Papierserviette/Toilettenpapier)
Die Kalorienmenge einer EPa entspricht rund 3300 kcal, bei einem Gesamtgewicht von 1,6 kg.
Die Hauptmahlzeiten des EPas können (O-Ton: Beipackzettel) „ohne Nährwertverlust und wesentliche Einbuße im Geschmack auch kalt verzehrt werden“. Allerdings empfiehlt sich doch ein Erwärmen in heißem Wasser oder auf dem Esbitkocher.
Das deutsche EPa enthält außer den Streichhölzern keine Utensilien zum Erhitzen. Ein ausklappbarer Esbitkocher gehört zur persönlichen Ausrüstung; Esbit kann wie Schuhcreme oder Munition als Mengenverbrauchsgut empfangen werden.
Die Verpackung der Kekse (aufgrund ihrer Härte „Panzerplatten“ oder auch „Panzerkekse“ genannt) brennt ausgezeichnet. Auch eignen sich laut einer „Urban Legend“ die Kekse selbst in Kombination mit Bundeswehr-Schuhcreme hervorragend zum Feueranzünden. Die Kekse selbst brennen allerdings nicht, sondern dienen in diesem Fall als Träger (Docht) für die Schuhcreme